Dass es um den Lokaljournalismus nicht gut steht, ist kein neues Thema. Trotzdem lohnt sich der Blick auf drei aktuelle Beiträge der Kreiszeitung zum „Tag des Lokaljournalismus“. Alle Texte machen deutlich, wie wichtig lokale Berichterstattung für unsere Demokratie ist – und das wir noch nicht am Ende sind. Noch haben wir keine „Zeitungswüsten“. Aber es wird trocken.
Diese Diagnose passt gut zu dem, was ich in meinen letzten beiden Beiträgen beschrieben habe. Auch in Bremervörde gibt es nach wie vor lokale Berichterstattung. Die Bremervörder Zeitung liefert verlässlich was in Rat und Verwaltung passiert. Aber sie ist für viele Menschen schlicht zu teuer. Und das kostenlose Anzeigenblatt konzentriert sich selten auf kommunalpolitische Inhalte. Die Folge: Kommunalpolitik findet statt, aber viele bekommen es nicht mehr mit.
Die Experten im Artikel fordern neue Ansätze, mehr Nähe, mehr Verständlichkeit. Genau das war auch mein Ansatz: Warum nicht einfache Zusammenfassungen nach Ratssitzungen? Warum nicht Kooperationen zwischen Stadtverwaltung, Medien und Bürgerschaft? Warum nicht junge Leute in die politische Berichterstattung einbinden? Es geht nicht darum, den Journalismus zu ersetzen. Es geht darum, ihn zu ergänzen, wo er fehlt.
Denn wie es im Artikel so treffend heißt: Demokratie beginnt in der Heimat. Aber sie kann nur lebendig bleiben, wenn die Menschen wissen, was dort passiert. Dafür braucht es Ideen, Mut zur Veränderung – und das Bewusstsein, dass uns diese Aufgabe alle angeht.
weiterführende Informationen und Links:
- Immer weniger Lokalzeitungen: Forscher warnt vor Nachrichtenwüsten in Deutschland
- IPPEN.MEDIA-„Tag des Lokaljournalismus“ – weil Demokratie in unserer Heimat beginnt
- „Die Menschen sind doch nicht blöd“ – MK-Chefredakteur Björn Knips im Interview
- Mein Beitrag: Wer berichtet eigentlich noch über das, was direkt vor unserer Haustür passiert?
- Mein Beitrag: Wie wir die kommunale Berichterstattung verbessern könnten