Am 10. Mai 2025 hat der Hamburger Sportverein Geschichte geschrieben. Mit einem klaren sechs zu eins gegen Ulm hat der HSV den Aufstieg in die erste Bundesliga perfekt gemacht. Noch vor dem letzten Spieltag ist die Rückkehr ins Fußballoberhaus besiegelt. Der HSV ist wieder erstklassig.
Sieben lange Jahre haben Fans und Verein darauf gewartet. Sieben Jahre zweite Liga, gefüllt mit Enttäuschung, Hoffnung, Rückschlägen und Neuanfängen. Wer den HSV liebt, hat in dieser Zeit viel Geduld gebraucht. Doch heute ist ein Tag, der für all das entschädigt. Ein Tag der Freude und der Erleichterung. Und ein Tag, an dem in vielen Ecken Norddeutschlands die Fahnen hochgehen.
Auch in Nieder Ochtenhausen wurde das Spiel mit Spannung verfolgt. Seit Jahren trifft sich hier eine feste Fangemeinde, um die Partien des HSV gemeinsam zu schauen. Woche für Woche, mit Leidenschaft und Ausdauer. Für den letzten Spieltag ist nun eine Aufstiegsfeier geplant, bei der nicht nur das Team gefeiert wird, sondern auch die Treue der vielen Fans, die in den Jahren der zweiten Liga durchgehalten haben.
Was sich nach dem Abpfiff im Volksparkstadion abspielte, war pure Emotion. Tausende Fans stürmten den Rasen. Es wurde gesungen, gelacht, geweint und gejubelt. Spieler und Anhänger feierten gemeinsam. In den Armen lagen sich wildfremde Menschen, vereint durch die Erleichterung, endlich wieder zurück zu sein. Viele nahmen sich Erinnerungsstücke mit. Ein Stück Rasen, ein Netzteil vom Tor, sogar Eckfahnen und Sitzschalen sollen verschwunden sein. Wer dabei war, wird diesen Tag nicht vergessen.
Ein Symbol fehlt allerdings. Die große Bundesligauhr, die einst die ununterbrochene Zugehörigkeit des HSV zur ersten Liga anzeigte, wurde schon 2019 abgebaut. Sie war mehr als siebzehn Meter breit, gut ein Meter hoch und ein echtes Stück Vereinsgeschichte. Heute wird sie im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ausgestellt. Im Volksparkstadion selbst erinnert heute nur noch eine schlichte Metallplatte mit den Koordinaten des Anstoßpunktes an ihren ehemaligen Platz. Ich persönlich finde, es wäre an der Zeit, dort wieder eine neue Uhr zu installieren. Nicht aus Trotz, sondern als Zeichen des Aufbruchs und der Verbundenheit. Der HSV ist zurück, und er darf das auch zeigen.
Der HSV hat in dieser Saison vieles besser gemacht. Die Mannschaft spielte geschlossen, diszipliniert und mit klarem Plan. Kein Starensemble, sondern ein funktionierendes Kollektiv. Kein Spektakel um jeden Preis, sondern zielstrebiger Fußball mit Charakter. Der Verein hat sich diesen Aufstieg nicht erkauft, sondern erarbeitet. Mit ehrlicher Arbeit, mit einem klaren Kopf und mit der Unterstützung tausender treuer Fans.
Der Sieg gegen Ulm was mehr als ein Spiel. Er war ein Statement. Ein Auftritt mit Selbstvertrauen, mit Spielfreude und mit dem nötigen Biss. Wer sechs zu eins gewinnt, wenn es um alles geht, hat sich Respekt verdient. Und wer sieben Jahre durch die zweite Liga marschiert, ohne die eigene Identität zu verlieren, der gehört auch zurück nach oben.
Jetzt spielt der HSV wieder erstklassig. Das Volksparkstadion wird ab Sommer wieder Bühne für große Spiele. Für Derbys, für Flutlichtabende, für Emotionen. Die Bundesliga bekommt einen Traditionsverein zurück, der fehlt, wenn er nicht dabei ist. Einen Verein mit Geschichte, mit Fans im ganzen Land und mit einer Strahlkraft, die über Hamburg hinausreicht.
Heute freuen wir uns einfach. Und am letzten Spieltag feiern wir das, was der HSV sich in dieser Saison verdient hat. Die Rückkehr ins Oberhaus. Willkommen zurück, HSV.