Die Welt verändert sich – und Europa muss sich mit ihr verändern. Der seit Jahren andauernde Ukraine-Russland-Konflikt, der mit dem Einmarsch Russlands am 24. Februar 2022 eskalierte, hat gezeigt, dass wir als einzelne Nationalstaaten zu schwach sind, um Bedrohungen wie die von Russland ausgehenden Gefahren effektiv zu begegnen. Russlands Schattenflotte in der Ostsee, hybride Kriegsführung und ein zunehmend zurückhaltender NATO-Partner USA – all das sind Risiken, die wir nicht ignorieren dürfen. Brauchen wir nicht endlich eine starke europäische Nation, die diesen Herausforderungen geschlossen entgegentritt?
Viele argumentieren, dass nationale Souveränität erhalten bleiben muss. Doch was bringt uns Souveränität, wenn wir im Ernstfall nicht verteidigungsfähig sind? Wenn wir als Flickenteppich aus Einzelstaaten wirtschaftlich und sicherheitspolitisch gegen übermächtige Akteure wie China, Russland oder die USA antreten müssen? Die europäische Zusammenarbeit ist kein Schönwetterprojekt – sie ist überlebenswichtig.
Natürlich gibt es Hürden: kulturelle Unterschiede, wirtschaftliche Ungleichgewichte, eine oft als bürokratisch wahrgenommene EU. Aber anstatt uns hinter diesen Problemen zu verstecken, sollten wir sie angehen. Eine europäische Verfassung könnte demokratische Strukturen schaffen, eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik könnte Europas Rolle in der Welt stärken, und wirtschaftliche Konvergenz würde den Wohlstand gerechter verteilen.
Die entscheidende Frage ist: Wollen wir weiter zusehen, wie Europa im globalen Machtgefüge an Einfluss verliert? Oder packen wir die Zukunft an und gestalten ein starkes, vereintes Europa, das nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch und geopolitisch ernst genommen wird?
Die Vereinigten Staaten von Europa sind keine naive Träumerei – sie sind die logische Konsequenz aus den Herausforderungen unserer Zeit. Es liegt an uns, diesen Weg zu gehen.