*** Update vom 29. August 2025 ***
Die Agentur für Arbeit hat in einer Pressemitteilung bestätigt, dass die Geschäftsstelle in Bremervörde bestehen bleibt. Damit gibt es endlich Klarheit nach Monaten der Unsicherheit. Viele Menschen hatten befürchtet, dass die Türen hier bald dauerhaft geschlossen werden. Nun steht fest: Bremervörde behält seinen Standort.
Das ist eine erfreuliche Nachricht, gerade für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region. Gleichzeitig bleibt die Hoffnung, dass es sich nicht nur um eine Zwischenlösung handelt, sondern um eine dauerhafte Perspektive für den Standort. Denn eine Geschäftsstelle vor Ort bedeutet nicht nur kürzere Wege, sondern auch einen persönlichen Kontakt, den viele schätzen und brauchen.
Die Entscheidung zeigt auch, dass sich der Einsatz aller Akteure gelohnt hat. Viele haben sich in den vergangenen Monaten für den Erhalt stark gemacht. Offenbar hat sich dieses Engagement nun ausgezahlt.
*** Update vom 29. August 2025 ***
Die Entscheidung ist gefallen: Der Standort der Agentur für Arbeit in Bremervörde wird geschlossen. Das ist bedauerlich – für unsere Stadt, unsere Region und für viele Menschen, die auf eine wohnortnahe Beratung angewiesen sind.
Der Stadtrat hatte sich einstimmig gegen diese Schließung ausgesprochen. Eine parteiübergreifende Resolution, getragen von CDU, SPD, Grünen, WG Pro Bremervörde und FDP, forderte den Erhalt der Zweigstelle und appellierte an die Bundesagentur für Arbeit, den Dialog mit der Stadt zu suchen. Auch ich selbst habe mich in einem persönlichen Schreiben an Frau Nahles gewandt.
Wie die Bremervörder Zeitung in der letzten Woche berichtet, liegt der Stadt nun ein mehrseitiges Antwortschreiben der Bundesagentur der Arbeit vor. Der darin formulierte Tenor ist eindeutig: An der Entscheidung, den Standort in Bremervörde zu schließen, wird sich nichts mehr ändern.
Damit wird eine Einrichtung geschlossen, die über Jahrzehnte ihren festen Platz in Bremervörde hatte. Sie war mehr als ein Verwaltungspunkt – sie war Anlaufstelle, Orientierungshilfe und manchmal auch Rettungsanker. Gerade für ältere Menschen, für Menschen mit wenig Einkommen, mit eingeschränkter Mobilität oder ohne digitales Know-how war die Tür zur Agentur für Arbeit eben mehr als nur ein Zugang zur Akte.
Auch die Justizvollzugsanstalt in Bremervörde hatte auf die Bedeutung der Dienststelle hingewiesen. Die Wiedereingliederung von Insassen gelingt nicht am Bildschirm oder durch Formulare – sie braucht Ansprechpartner, die erreichbar sind, und Wege, die gangbar bleiben. Dass dies nun ignoriert wird, ist ein herber Rückschlag für eine Region, die ohnehin nicht zu den lautesten gehört.
Es bleibt der Eindruck, dass die Entscheidung in der Zentrale längst gefallen war – und dass man nur noch abwartete, bis der Protest abebbt. Ob das dem Anspruch gerecht wird, gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu schaffen, darf bezweifelt werden.
Bremervörde verliert damit ein Stück öffentlicher Daseinsvorsorge. Leise, schleichend – aber spürbar.