Der Beschluss des Stadtrats war eindeutig. Einstimmig, parteiübergreifend, klar in der Sache: Bremervörde will den Standort der Agentur für Arbeit erhalten. Alle Fraktionen – auch die Grünen – haben sich gemeinsam gegen die geplante Schließung ausgesprochen. Was also soll nun dieser plötzliche offene Brief des Grünen-Ortsverbandes, der keinerlei neue Argumente liefert?
Natürlich ist es legitim, öffentlich Position zu beziehen. Nur: Warum jetzt? Warum noch einmal das Gleiche wiederholen, was bereits beschlossen wurde? Und warum in Form eines offenen Briefs, der ganz offensichtlich mehr auf Aufmerksamkeit als auf Wirksamkeit abzielt?
Ich habe mich dazu entschieden, einen direkten Weg zu gehen. Als Vorsitzender des FDP-Ortsverbands habe ich Frau Nahles persönlich angeschrieben. Kein großes Presse-Tamtam, sondern eine sachliche, klare Botschaft: Die Schließung des Standortes wäre ein Fehler – und sie trifft gerade diejenigen besonders hart, die ohnehin schon am Rand stehen.
Wir brauchen keine Schaukämpfe, sondern konkrete Schritte. Wer etwas bewirken will, schreibt keinen offenen Brief für die Galerie, sondern einen zielgerichteten an die Entscheidungsträger. Es wäre schön, wenn wir auch in dieser Sache wieder mehr Politik für die Menschen machen – und weniger Politik fürs Schaufenster.