Im ARD-Morgenmagazin wurde heute über ein Thema berichtet, das eigentlich längst auf der Tagesordnung stehen müsste: Handyverbote am Arbeitsplatz. Einige Unternehmen setzen das bereits um – mit gutem Grund.
Denn so praktisch das Smartphone auch ist, so gefährlich wird es, wenn man es dort nutzt, wo es wirklich nichts zu suchen hat: am Pflegebett, in der Umkleide, im Büro mit sensiblen Daten. Gerade in der Altenpflege beobachten wir einen fragwürdigen Trend. Pflegekräfte filmen oder streamen aus dem Arbeitsalltag. Teils mit Gesichtern, Namen oder erkennbaren persönlichen Daten im Hintergrund. Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein klarer Verstoß gegen den Datenschutz – und gegenüber den betreuten Menschen auch schlicht respektlos.
Was viele nicht wissen (oder nicht wissen wollen): Arbeitsrechtlich sind Handyverbote gar nicht umstritten. Nach aktueller Rechtslage kann ein Arbeitgeber so ein Verbot problemlos durchsetzen. Das gilt besonders in Bereichen, in denen Vertraulichkeit, Konzentration und ein respektvoller Umgang im Vordergrund stehen.
Und mal ehrlich: An den meisten Arbeitsplätzen ist man auch über das gute alte Festnetz erreichbar. Ein Handy ist dort schlicht überflüssig.
Die Arbeitskraft soll der Arbeit dienen – zu hundert Prozent. Wer ständig auf das Handy schaut, verringert nicht nur die eigene Leistung. Die ständige Ablenkung nervt auch die Kollegen – gerade in Büros, in denen Konzentration gefragt ist.
Ein klar geregeltes Handyverbot in sensiblen Bereichen – sei es in Pflegeheimen, Arztpraxen oder auch in Schulen – wäre ein echter Fortschritt. Nicht aus Misstrauen, sondern aus Respekt. Wer arbeitet, soll sich auf die Arbeit konzentrieren. Und wer mit Menschen arbeitet, sollte das Handy lieber mal beiseitelegen.
Ja, das klingt vielleicht altmodisch. Aber vielleicht ist genau das der Fortschritt, den wir brauchen: weniger Scrollen, mehr Verantwortung.